Die Kanban-Methode: Effizientes Workflow-Management leicht gemacht

Kanban ist eine agile Projektmanagement-Methode, die es möglich macht, die zu erledigenden Arbeiten und die verfügbaren Kapazitäten ideal zu verteilen.

Datum:

Autor: Manuela

Lesezeit: 4 Minuten

Geschichte

Nach dem 2. Weltkrieg erkannte Taiichi Ohno, ein japanischer Toyota-Ingenieur, dass das Fahrzeug Produktionssystem für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit verbessert werden musste. Er stellte fest, dass das bisher etablierte Push-System (Fahrzeuge nach kalkulierter Nachfrage zu produzieren) nicht mehr zeitgemäß war und führte das Unternehmen mit den sogenannten Kanban-Karten hin zu einem Pull-Prinzip (Fahrzeuge werden nach der tatsächlichen Kundennachfrage produziert).

Erreicht hat er diesen Wandel mithilfe von sogenannten Kanban-Karten (看 (Kàn) bedeutet „Karte“ und 板 (Bǎn) heißt „Tafel“).

Vereinfacht gesagt, nutzten MitarbeiterInnen farbige Zettel an einer Wand (Kanban-Board), auf welchen der Bedarf eines Produktes oder Gegenstandes vermerkt war, der benötigt wurde (To Do). So wurde der Produktionsprozess für diesen Artikel gestartet (Work in Progress, kurz WIP) und durchläuft so die gesamte Kette bis zum erfolgreichen Abschluss (Erledigt). Die Zettel werden also von links nach rechts auf der Wand bewegt und zeigen den Fortschritt des Prozesses.

Adaption in der Software-Entwicklung

In den 2000er-Jahren etablierten große Software-Hersteller wie Microsoft die Methode auch für Ihre Entwicklungen. Anstatt einen physischen Produktionsprozess abzubilden, wurden Team-Ressourcen und Arbeitsabläufe visualisiert.

Stop starting – start finishing!

Ganz nach diesem Kanban-Motto werden Aufgaben in kleine Schritte geteilt und nacheinander abgearbeitet. Erst wenn ein Team alle Aufgaben abgearbeitet hat, werden weitere aus dem „Backlog“ (Liste ausstehender Aufgaben) bearbeitet. Die Methode optimiert also die verfügbaren Kapazitäten.

Die 4 Kanban-Grundprinzipien

  1. Beginnen Sie mit dem, was Sie jetzt tun
    Kanban ist in jedem Unternehmen leicht einzuführen, da für den Einstieg keine umfassenden Änderungen nötig sind.
  2. Inkrementelle, evolutionäre Änderungen verfolgen
    Kanban vermeidet radikale Änderungen, die Angst oder Unsicherheit auslösen und so auf Abwehr stoßen. Vielmehr fördert es eine kontinuierliche, schrittweise und allmähliche Veränderungen des aktuellen Prozesses.
  3. Aktuelle Prozesse, Rollen und Verantwortlichkeiten berücksichtigen
    Änderungen können, müssen aber nicht stattfinden. Daher können bei Kanban vorhandene Prozesse, Rollen und Verantwortlichkeiten beibehalten werden.
  4. Leadership auf allen Ebenen fördern
    Das neueste Kanban-Prinzip besagt, dass ein erfolgreicher Wandel nur stattfinden kann, wenn sich Mitarbeitende auf allen Ebenen aktiv für die Verbesserung von Abläufen einsetzen.

Die 6 Kanban-Praktiken

  1. Visualisierung:
    Das Kanban-Board ist eine Visualisierung der Arbeitsabläufe und gibt einen Blick in Echtzeit auf den aktuellen Stand der Arbeit.
  2. Limitierung paralleler Arbeiten:
    Jeder Bereich auf dem Board darf nur eine maximale Anzahl an Aufträgen (WIP-Limits) enthalten. Erst wenn eine Auftragskarte weiter nach rechts wandert, darf eine neue Karte/Aufgabe vom Backlog genommen werden. Dieses System stellt sicher, dass die Menge an Arbeit die Kapazität nicht überschreitet.
  3. Management des Arbeitsflusses:
    Die Beobachtung des Arbeitsflusses gibt Aufschluss darüber, ob die Arbeitspakete richtig und gut aufgeteilt sind, ob es im Prozess selbst Blockaden gibt, die es zu lösen gibt und ob die gewünschten Fortschritte (Durchlauf der Auftragskarten nach rechts) eintreten.
  4. Prozessregeln:
    Für jedes Kanban-Board gelten explizite Prozessregeln, die beispielsweise die WIP-Limits festlegen oder definieren, ab wann eine Aufgabe als erledigt gilt. Diese Regeln sind aber, wie das gesamte Kanban-System immer in Bewegung.
  5. Feedback:
    Regelmäßiges Feedback im Team (und ggf. mit dem Kunden) erhält die Transparenz im Kanban-System und ist ein wirkungsvoller und zielführender Treiber für die Veränderung.
  6. Prozess gemeinsam verbessern (Kaizen):
    Kaizen ist das japanische Wort für „kontinuierliche Verbesserung“. Prozesse sollen mit Kanban gemeinsam und im Team kontinuierlich verbessert werden. Dies gilt sowohl „live“, also innerhalb eines laufenden Kanban-Systems als auch retrospektiv.

Anwendungsbereiche

Kanban ist ein äußerst flexibles, visuelles Tool, das sich für die verschiedensten Arten von Projekten nutzen lässt. Kanban wird von praktisch jeder Art von Team in jeder Branche eingesetzt.

Trainingsangebot & Zielgruppe

Im Mittelpunkt unseres Trainings EXIN Kanban Foundation und Zertifizierung steht das Verständnis der KANBAN-Prinzipien und wie man diese mithilfe der KANBAN-Werkzeuge in der Praxis anwendet.

Am Ende des zweiten Kurstages können Sie mit einer Prüfung für die KANBAN Foundation Zertifizierung abschließen.

Mit unserem Training adressieren wir Entwickler, Scrum Master und Product Owner, Projekt- und Prozessexpertinnen und -experten, Managerinnen und Manager, Teams die KANBAN für das Managen von “Daily Business“ einsetzen (z.B. Mitglieder von DevOps-Teams), Fachleute aus Bereichen wie z. B. Personal, Finanzen, Marketing, Produktion und Support und Personen, die ihren generellen Arbeitsfluss optimieren möchten.

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